(Deutsch kommt weiter unten)
Sexwork is work. A service chosen at free will where a mutual agreement is reached. It sounds sort of unromantic but as a matter of fact it has
nothing to do with human trafficking. But: Work can also be fun. Sexwork is also my work. A work that I sought out. Willingly? What is free will? I
live under patricarchy and capitalism. I am personally confronted with sexism and transphobia on a daily basis and I have found myself a niche in
which I can work in a way that is good for me.
I am priviledged. I have a german passport in my chosen name and a mostly fitting sex indicator (female). That was hard work and not something that
I'm proud of. Just as I'm not proud of the fact that I go through the world as a white German (passport). That provides me with priviliedges that I almost never have to even make an effort to look for. I speak the language of the country in which I spend most of my time and know the laws to some
extent. Priviledges that many of my co-workers don't have. It's important to me to recognize that and to consider what consequences that has for me
and for other whores. I want to show solidarity with those who do not have my priviledges if they want that.
Sexwork is my work, an important part of my life and my politics. The crossover comes naturally. Sex work is stigmatized work. Ostracized by society. Sexworkers are treated differently than workers in other fields of employment. The destruction of this stigma, full decriminalisation without forced registration and lots of regulations (like it will happen in germany) is an important political work and
demand. Many of us are multipally stigmitized. People of color, trans people, disabled and many other sex workers face discrimination everyday on
several different levels. I fight for us to be recognized and for equal rights.
Everywhere and for everyone!!!!
Have a look down for links!
Sexarbeit ist Arbeit! Eine freiwillige Dienstleistung bei der gegenseitige Absprachen getroffen werden. Klingt irgendwie unromantisch, hat nichts
mit Menschenhandel zu tun, ist aber so. Aber: Arbeit kann auch Spaß machen. Sexarbeit ist auch meine Arbeit. Eine Arbeit, die ich mir ausgesucht habe.
Freiwillig? Was ist freiwillig? Ich lebe im Patriarchat und im Kapitalismus. Ich bin persönlich mit einer sexistischen und transphoben Alltagssituation konfrontiert und habe dort eine Niesche gefunden bei der ich so arbeiten kann, dass es mir damit gut geht.
Ich bin privilegiert. Ich habe einen deutschen Pass, in dem mein richtiger Name steht und offiziell ein halbwegs passendes Geschlecht (weiblich)
eingetragen. Das war harte Arbeit und ist nichts worauf ich stolz bin. Genauso wenig wie auf den Punkt, dass ich als „weiße Deutsche“ durchgehe
(passe). Trotzdem verleiht es mir Privilegien, die ich mir meistens nicht aussuchen musste und konnte. Ich spreche die Sprache des Landes in dem ich
mich meistens aufhalte und kenne halbwegs dessen Gesetze. Privilegien, die viele meiner Kolleg_Innen nicht haben. Es ist mir wichtig das zu sehen und
zu überlegen welche Konsequenzen das für mich und andere Huren hat. Ich möchte mich solidarisch verhalten mit denen, die meine Privilegien nicht haben,
wenn sie es wollen.
Sexarbeit ist meine Arbeit, ein wichtiger Teil meines Lebens und meine Politik. Der Übergang ist fließend. Sexarbeit ist stigmatisierte Arbeit. Gesellschaftlich geächtet. Sexarbeiter_Innen werden anders behandelt wie Arbeiter_Innen in anderen Berufen. Der Abbau dieses Stigmas, Dekriminalisierung und vollständige Legalisierung ohne zusätzlicher Reglementierung und Registrierungen ist eine wichtige
politische Arbeit und Forderung. Viele von uns sind Mehrfachstigmatisiert. Person of colour, Trans*personen, Behinderte und viele andere
Sexarbeiter_Innen werden im Alltag häufig auf unterschiedlichsten Ebenen diskriminiert.
Ich kämpfe für unsere Anerkennung und für gleiche Rechte.
Überall und für Jede_N!!!!
Eine feministische Betrachtung von Sexarbeit
Die Geschichte einer Hure. Einer von vielen. So unterschiedlich und individuell wie die Sexarbeit.
Eine Geschichte von Emy Fem.
Sexarbeiterin, Performerin und sexpositive Aktivistin aus Berlin.
Sexarbeit hat viele Gesichter. Wir Sexarbeiter_Innen haben unterschiedliche Privilegien und erzählen unsere Geschichten aus unterschiedlichen
Perspektiven. Wenn wir sie denn erzählen. Es gibt viele Gründe dieses nicht zu machen.
Meine Perspektive ist die einer weißen Femme. Aufgewachsen in dem Land in dem ich zur Zeit meistens arbeite, dessen Sprache ich spreche und dessen
Regeln und Gesetze ich halbwegs kenne. Mein Pass trägt den Stempel dieses Landes, es steht mein richtiger Name dort und ich habe offiziell das
Geschlecht das mir einigermaßen entspricht. Nichts wodrauf ich stolz bin. Im Gegenteil. Aber darum geht es nicht. Was ich hier aufgezählt habe ist ein
Teil meiner Privilegien. Privilegien die viele meiner Kolleg_Innen nicht haben.Ich nenne bei den üblichen Razzien meine Steuernummer und zeige meinen
Pass. Dann habe nicht mehr zu befürchten als das ich mal wieder wegen der Polizei Kunden verloren habe.
Dieses ist meine Geschichte. Nichts aussergewöhnliches. Ich bin eine Sexarbeiterin von vielen. Somit auch die Geschichte einiger anderer Huren. Unsere
Geschichten sind unterschiedlich wie wir. Aber auch gleich an vielen Stellen.
Mein Beruf macht mal Spaß und mal nicht. So wie viele andere Berufe auch. Arbeite ich freiwillig? Es ist „mein“Beruf. Meine Chance Geld zu verdienen
so das ich es vertreten kann und mit meinem Leben klarkomme. Und für mich auch noch gelebter Feminismus, aber dazu später mehr. Als Femmeinistische
Hure, Performerin und Aktivistin lebe ich das Leben, daß mir entspricht und Spaß macht. Das beantwortet nicht die Frage. Arbeitest Du freiwillig oder
brauchst Du Geld zum Leben? Macht Dir Dein Beruf immer Spaß? Läuft alles gut mit dem Staatsgeld? Na also.
Wir werden zugeordnet aufgrund von Fremdzuweisungen betreffs Hautfarbe, Geschlecht, Gewicht, Alter, einer vermuteten „Herkunft“ und vielen mehr. In
der Sexarbeit bekomme ich aufgrund dieser Vermutungen eine Sexualität zugewiesen und habe erstmal keine Möglichkeit diese abzulegen. Ich arbeite mit
Klischees. Meines ist das einer Trans*sexarbeiterin. Nicht, das ich damit für mich irgendwas anfangen könnte oder mich damit identifiziere. Trotzdem
macht es Spaß in diese Rolle zu schlüpfen. Mein Geschlecht ist Femme und mein Begehren hat nichts mit denen zu tun mit denen ich mein Geld verdiene.
Trotzdem macht es mir Spaß mit Cismännern (1) gegen Geld Sex zu haben oder Ihnen den Service anzubieten, den wir ausgehandelt haben.
Und ich bin Feministin. Aufgrund meines Lebens als Femme und der damit verbundenen besonderen Ausdrucksform des Feminismus bezeichne ich mich gerne
als Femmeinistin. Auch ich bewege mich in einer patriarchalen Realität. In der Cisthypen immer noch versuchen alle Lebensbereiche zu Ihren Gunsten
zu regeln. So auch die Sexualität und das Einkommen. Auch dort spiele ich nicht mit. Verweigere mich Ihren Ansprüchen, bestimme die Regeln und stehe
Ihnen nicht kostenlos zur Verfügung. Klar, am liebsten habe ich Kund_Innen die nicht Cismännlich snd, aber das ist leider noch die Ausnahme bei mir.
Ich arbeite dran.
Femme sein bedeutet für mich auch der selbstbewusstenUmgang mit meinem Körper, Erotik, Begehren und Sexualität. Ich gestalte meine eigene
Ausdrucksform von Feminität. Femmeinität. Fühle mich gut in meinem Körper, den ich so präsentiere, wie ich es in den einzelnen Situationen am
sinnvollsten und angenehmsten finde. Klar, auf Arbeit performe ich anders als privat. Bewege mich anders und kommuniziere auf allen Ebenen anders.
Mein selbstbestimmtes erotisches Spiel sowohl mit den reichen Cisthypen auf deren Geld ich es abgesehen habe als auch, ganz anders und viel
respektvoller mit denen, die ich begehre. Das ist alles unterschiedlich und individuell aber ich bestimme die Regeln oder bin ein gleichberechtigter
Teil im Konsenz um meine Sexualität und dem Umgang mit meinem Körper. Es gibt mir ein gutes Gefühl in diesem Spiel eine machtvolle und aktive Rolle
einzunehmen. Ich werde von meinen Kunden begehrt. In erster Linie mein Körper und die mir zugewiesen Sexualität. Ich spiele mit der Lust meines Freiers und bringe ihn zu dem Punkt zu dem er kommen will. Befriedige lustvoll seine Begierde und habe meine eigenen Methoden entwickelt, wie ich auch selber
Freude dadran haben kann. Mein Geheimnis, meine Professionalität und mein Spaß an der Arbeit.
Ich arbeite Selbstbestimmt. Muß mich um meine Werbung, Fotos und um meine Webseite kümmern, Anzeigen schalten und ständig erreichbar sein. Irgendwann
klingelt dann mein Telefon und häufig bedeutet dieses, das ich in den nächsten Stunden mit arbeiten beschäftigt bin und meine akuellen Pläne umwerfen
muß. Ich komm damit klar. Eine oft sehr chaotische und improvisierte Arbeitsweise die meinem Leben entspricht. Mein Portemonaise füllt sich
unvorhersehbar. Kein Chef der mich nervt, keine Kolleg_Innen mit denen ich Stress habe. Nur Freier, Sex, die Nacht und ich. Es ist nett so durch den
Abend zu streichen und das Gefühl zu haben das ich mache, was mir Spass macht. Oft angenehm aber auch manchmal kalt im Winter oder stressig wenn ich
mich wieder mit der Zeit verkalkuliert habe.
Andere arbeiten im Bordell, im Massagesalon, in der Bar, auf der Strasse im Studio oder sonstwo. Das hat dann den Vorteil, eine feste Arbeitszeit zu
haben in der der Kopf auf Sexarbeit umgeschaltet werden kann. Ich find nichts davon besser oder schlechter. Wir müssen schauen, wo unsere Bedürfnisse,
Grenzen und Möglichkeiten liegen.
Ich bin „out“. Alle wissen was ich arbeite. Es ist mir wichtig, daß ich mit der gleichen Selbstverständlichkeit über meinen Job sprechen kann wie die
Bäckersfrau von gegenüber. Da gibt es dann die Realität, das mein Job „dreckig“ und stigmatisiert ist. Leute wundern sich, erschrecken und schauen
mich verwirrt an wenn ich wieder angerufen werde und am Telefon sage wieviel eine Stunde mit mir kostet und das ich „französisch“ nur „mit“ mache.
Zum Glück erlebe ich das nicht oft. Trotzdem fühlen sich solche Reaktionen nicht gut an. Ich habe das Privileg mich in einer halbwegs sexpositiven
feministischen Szene aufzuhalten, wo ich ohne offenen Repressionen erzähle kann, was ich arbeite. Wo es nichts dramatisches ist einen Porno zu drehen
oder auf der Bühne während einer Performance meinen Körper zu präsentieren. Viele meiner Kolleg_Innen haben ein anderes Leben und verstecken sich.
Führen ein Doppelleben und müssen für sich diese Situation managen. Trauen sich nicht sich gegenüber Ihres Ehemannes, ihrer Eltern, Freunden und
Kindern zu outen. Verstecken sich und Ihre Arbeit. Es ist wichtig das zu akzeptieren und zu supporten. Der Abbau des Hurenstigmas ist auch daher eine
wichtige feministische Arbeit. Lebt solidarisch und höhrt uns zu wenn wir reden. Lest unsere Texte, kommt zu unseren workshops und schaut euch unsere
Filme und Performances an. Wenn bei Euch dazu kein ausreichendes Angebot existiert dann organisiert das und schafft Möglichkeiten.Einige von uns sind
ansprechbar Input zu geben, aber geht nicht davon aus, daß wir, weil wir Sexarbeiter_Innen sind, eure Fragen beantworten. Sucht nach
Hurenorganisationen und Sexarbeiter_Innen die schon bekannt sind aber nervt uns nicht bei der Arbeit und privat. Das Hurenstigma ist ein Teil unserer
Entwicklung. Es sitzt tief und auch ich bemerke es immer wieder bei mir. Wenn ich selber zweifel, ob das denn „moralisch“ oder ähnlicher Quatsch ist.
Klar, die Gedanken durchzucken nur kurz mein Hirn aber Scham und Moral sind tiefsitzende Elemente in meiner Sozialisation. Mir wird vorgeschrieben
wie ich mich für was schämen soll und was richtig ist. Klar, daß dient der aufrechterhaltung patriarchaler Machtgefüge. Aber es sitzt verdammt tief
und ist schwer loszuwerden. Vielleicht hast Du auch diese oder ähnliche Vorgaben auch in Deinem Kopf? Lass sie uns zerschlagen! Lass uns das
zertrümmern was Ihnen Macht gibt und die Verhältnisse zu unseren Gunsten verändern. Es wird Zeit!
(1): Cismann: Eine Person, der bei der Geburt das Geschlecht „Mann“ zugewiesen wurde und der zur Zeit immer noch in dieser Rolle lebt.
Dieser Artikel erschien in der „frauen*solidarität“ no. 126 und in der „aep informationen“ No.1/2014
Human rights for sex workers: Recognizing and ensuring the protection of sex workers’ human rights is essential to promoting health and safety. Ensuring that sex workers have full enjoyment of their human rights is the best way to reduce or eliminate the discrimination and abuse to which sex workers are often subjected and to improve or eliminate the discrimination and abuse to which sex workers are often subjected and to improve access to health and social services.
Sex workers are part of the solution: Sex worker leadership and empowerment are essential in fighting HIV and discrimination. Sex workers are their own best resource –they should be at the forefront of developing and implementing the programs and policies that impact their lives. It is only by empowering sex workers to speak for themselves and developing sex worker leadership that stigma and rights violations will be stopped.
Support of self-representation of sex work experiences and culture: A rich tradition of cultural representation (books, films, online presentations, festivals, dance) exists in sex workers’ communities and organizations all
over the world. Cultural expression makes the aims of our rights based movement more accessible to people who may not be familiar with the realities of sex workers’ experience and is an essential part of our struggle for rights and change.
Sex work is work, not “harm”: Sex work (itself) is not inherently harmful. The reasons people engage in sex work vary widely, as do the reasons people choose a variety of other jobs. Many sex worker health and rights
organizations use a harm reduction framework when they address the needs of sex workers. Other sexworker organizations have a less comfortable relationship with harm reduction because “harm” is sometimes erroneously defined as sex work or sex workers (themselves). We are resolute that any harm associated with sex worker results from repressive environments in which sex worker is not recognized as work, and because sex workers lack basic human rights and access to appropriate health services.
Labor rights for sex workers:Sex worker should be recognized as work in order to ensure safe and appropriate working conditions. The lack of labor rights leaves sex workers vulnerable to abuse and poor working conditions. Sex work should not be “over-regulated” or subject to special restrictions
because of discriminatory fears about sex worker and sex workers. Sex work should be treated like other forms of labor.
This statement was originally prepared by the International Sex Worker Harm Reduction Caucus, a working group committed to increasing the participation of sex workers and their organizations in discussions of harm reduction at the international level. The statement was written for the International Harm ReductionAssociation’s 19thInternational Harm Reduction Conference in Barcelona, Spain, May 11 –15, 2008.
Harm reduction for sex workers is knowing your legal rights. Harm reduction for drug
users is providing condoms. Harm reduction for sex workers is education on safe practices. Harm reduction for drug users is providing a safe space. Harm reduction
for sex workers IS harm reduction for drug users. Drug users and sex workers have the same concerns about stigma and criminalization. The battle against sex workers and the battle against drug users are two fronts of the same war. Many sex workers use drugs and/or hormones, and many drug and/or hormone users are also sex workers by choice or for survival.